Corona hat seit Beginn der Maßnahmen unser aller Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Das oft genannte „Alte Normal“ wird vermutlich nie in seiner gewohnten Form zurückkehren. In manchen Belangen ist das womöglich nicht nur besser, sondern vielleicht sogar auch schöner so.
Der neue Alltag als Weg zu Kunst & Malerei
Innerhalb weniger Wochen war Schluss mit coolem Jetset, super wichtigen Back-to-Back Meetings, stundenlagen Workouts im Gym und steilen Clubbings. Vor allem war Schluss mit „Sorry, ich hab keine Zeit“. Davon gab es für einen großen Teil der Bevölkerung von da an nämlich mehr als genug.
Natürlich bot es sich an diesem Mehr an Zeit und der teils unbarmherzigen Langeweile auch durch stundenlange Skype und WhatsApp Telefonate oder exzessives Dauerstreaming Herr zu werden. Eine nachhaltige Lösung dieses ungewohnten Problems als Begleiterscheinung des Lockdowns war das freilich nicht. Schlussendlich haben viele, zwar unfreiwillig aber doch, irgendwann die Gelegenheit bekommen sich aus der Dauerschleife des gewohnten Lebens zu befreien. Gelegenheit, wertvolle Zeit mit sich selbst zu verbringen. Zeit zum nachzudenken und um alles Mögliche zu hinterfragen. Herauszufinden was im Leben wirklich wichtig ist. Die Chance zu haben einmal nicht andere sondern sich selbst ein Stück besser kennenlernen zu dürfen.
Viele haben in dieser Zeit ihre Leidenschaft für Kunst und die eigene Kreativität (wieder-)entdeckt. Manche sind wohl beim Ausmisten auf Pinsel, Papier und Farben gestoßen während andere entweder durch ihre Kinder oder Enkelkinder die Freude am Malen entdecken durften. Vielleicht war auch ein Social-Media-Post oder eine Werbeanzeige Anstoß, Kunst und Malerei finden. Wichtig ist auch dabei – sich einen Ruck zu geben.
Malen macht Sinn und tut gut
Ein tief menschliches Bedürfnis ist es, in dem was wir tun Sinn zu finden. In einer Welt die zunehmend durch digitalisierte zwischenmenschliche Beziehungen und ständiger Arbeit am Computer bestimmt wird, geht dieser Sinn nicht selten verloren. Und während manche das Homeoffice lieben, führt es bei anderen durch die Zusätzliche Einsamkeit zu einer Verstärkung des ohnehin schon negativen Effekts der digitalisierten Welt. Man ist den ganzen Tag beschäftig und tut am Ende – Nichts Echtes.
Malerei ist dazu ein willkommenes Kontrastprogramm. Wie bei vielen anderen Hobbies auch, hat man beim Malen die Möglichkeit mit seinen Händen etwas Reales zu erschaffen, tatsächlichen Fortschritt zu sehen und sich daran zu erfreuen. Bei der Arbeit mit Pinsel, Papier und Farbe kann außerdem das eigene Tun mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Das Fühlen der Pinselstriche, der Geruch der Farbe, vielleicht sogar das Geräusch beim Auswaschen des Pinsels im Wasserglas. Vor allem sind es das entspannte Gefühl und die innere Ruhe, die einem beim Malen gut tun.
Das sagt die Wissenschaft zum Malen
Dass Malen nicht nur Spaß macht sondern sich tatsächlich für einen lohnt, ist auch wissenschaftlich belegt. So wird bei der Konzentration auf das Malen die Hand-Auge Koordination, sowie die logische Intelligenz in Verbindung mit Kreativität verstärkt beansprucht. Eine ähnliche stabilisierende Wirkung auf Emotionen haben dabei auch Farben. Es werden im Gehirn bestimmte Bereiche aktiviert die wiederum das limbische System hemmen und uns gesellschaftlichen Druck, Sorgen und auch Ängste vergessen lassen. Das gibt uns auch die Gelegenheit unsere Gedanken zu ordnen, unsere Kreativität weiterzuentwickeln und neue Kraft zu schöpfen.
Da unser Gehirn dabei schon fast in einen meditativen Zustand versetzt wird, ist das auch eine willkommene Ablenkung für alle die beruflichem Stress ausgesetzt sind und innere Ruhe finden wollen. Wozu soll man auch stundenlang meditieren oder sich mit Yoga Asanas quälen wenn es auch einfach geht. Mit Pinsel, Farbe und Papier.
Alles in allem ist es der kreative Prozess als Ganzes, der das Malen so besonders macht. Bei der Malerei ist es erlaubt den Kopf auch einfach einmal abzuschalten. Es ist erwünscht, den Lärm der Welt auszublenden und sich treiben zu lassen. Es ist okay, der Fantasie freien Lauf zu lassen und den Moment zu genießen. Es ist egal was man malt oder wie gut und schön man malt. Malen macht Spaß und tut einem gut.